Liebe Kollegin! Lieber Kollege!

Der Sommer neigt sich dem Ende zu - in vielen Abteilungen waren die Sommerdienstpläne nur mehr mit äußerster Kraftanstrengung der Dienstmannschaften zu stemmen. Es ist zu befürchten, dass die Belastungen der MitarbeiterInnen in den Spitäler in den Wintermonaten neuerlich zunehmen werden und in vielen Bereichen die Ressourcen bei weitem übersteigen.

In einigen Bundesländern gab es zumindest bereits erfolgreiche Gehaltsverhandlungen, um zumindest in finanzieller Hinsicht die Situation der angestellten Ärztinnen und Ärzte zu verbessern. Anbei ein grober Gehaltsvergleich der Bundsländer - aber vorsicht, viele Aspekte können kaum miteinberechnet verglichen und berechnet werden!

Klar ist allerdings nur mit genügend Personal kann man auch notwendige strukturelle Änderungen herbeiführen und aus dem vielerorts möglichen Krisenmodus herauskommen.

Wir brauchen gut ausgebildete FachärztInnen in den Spitälern in ausreichender Anzahl, wir brauchen Ausbildungskapazitäten und eine Weiterentwicklung einer qualitätsvollen Behandlung - von Spitzenmedizin sind wir mittlerweile meilenweit entfernt, denn es krankt an der Basisausstattung.

Eine ernstzunehmende Gewerkschaft und Arbeitnehmervertretung müsst diese Defizite benennen und Impulse zur Veränderung setzen und nicht in den Kanon der Arbeitgeber einstimmen und die aktuell dramatische Situation bagatellisieren.

Wir hoffen und kämpfen für viele weitere notwendige positive Entwicklungen, Gesprächsbereitschaft auf Augenhöhe von allen Seiten und vor allem eine parteipolitsch unabhängige Vertretung auf Seiten der Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenvertreten!

19.08.2023